WIR SIND EINE INSEL – Bild No 7

Es war eine bescheidene Zeit, ich der ich aufwuchs – wir bastelten unsere Spielzeugautos aus Pappschächtelchen, mit Knöpfen für die Räder.
Die Puppen aus Stoffresten oder zusammengefassten Wollfäden.
Das Fernsehprogramm lief in Schwarz/Weiß und kam ebenso mit einfachen Mitteln aus.

Details

 

No. 7
PÜNKTCHEN UND ANTON
Öl auf Leinwand auf Holz, 50 x 50 cm

Die längst vergessene Geschichte von Pünktchen und Anton fiel mir in diesen, unseren schwierigen Tagen, wieder ein – warum?
Ein kleiner Junge, schlaflos im Bett, entdeckt fasziniert ein kleines übermütiges Pünktchen, das durch sein Zimmer jagt, über die Wände hüpft, auf seiner Bettdecke tanzt und an der Tür verharrt. Anton steht auf und gemeinsam erkunden sie jeden Winkel der verschlafenen Hauses. Sie schließen Freundschaft. Jeden Abend erleben sie ein gemeinsames verzaubertes Abenteuer, Pünktchen vorneweg.
Bis, ja, bis eines Tages das Pünktchen schwächer wird, noch einmal aufflackert, sich traurig von seinem Freund verabschiedet und verlischt ….

Ich war todunglücklich. Natürlich begriff ich damals nicht, dass es der kleine Lichtkegel einer Taschenlampe war, deren Batterie zu Ende ging.
Da tauchen wohl verwandte Aspekte auf, zwischen Damals und Heute:
Das Zurückgeworfen-Sein auf sich selbst, der Mangel oder die Reduktion, die unsere Kreativität anfachen und unser Improvisationsvermögen. Die Schätze des Inneren zu entdecken, wer zu graben weiß. Das Außen auf Brauchbares zu überprüfen, mit dem sich etwas Neues gestalten ließe – die Wahrnehmung wird geputzt, funkelnagelneu.
Eine große Chance, oder?
Ach ja, und die Hühnchen … Vielleicht erscheinen sie als Protagonisten, da mich jeden Morgen der Hahn vom Ziegenbauern weckt und sich ab und zu ein glückliches Huhn in meinen Park verirrt … .