Spurenbilder I

2000
Maße je 45 x 45 cm
Bronze

Auf Anfrage

Siehe auch unter Bronzen:
» Spurenbilder A1–9 

» Zurück zum Überblick Bronze

Kategorie: Schlagwörter: , ,

Beschreibung

… Die zweite (Richtung) impliziert eine Werkausrichtung, die stärker das Konzeptionelle betont. Hierbei bewahren die Gegenstände zwar ihre Funktion, erfahren aber eine Sinnverwandlung, die das Umfeld verändert, mit dem sie in Kontakt kommen bzw. in Konflikt geraten. Beispiele sind die Hommage an Beuys sowie die Serie der in Bronze gegossenen Fundstücke vom Strand, Zeugnisse einer Zeit, die in einem ebenso langsamen wie unaufhörlichen Werden begriffen ist. Die kleine Erinnerung an das Nebensächliche ersetzt das große Gedächtnis der Ewigkeit.

Carin Grudda sät und gibt zurück, was der Tag ihr schenkt, was die Neugierde sie Stunde um Stunde entdecken lässt. …

Auszug aus dem Essay von Luciano Caprile
»CARIN GRUDDA ODER DIE UNWIDERSTEHLICHE WIEDERENTDECKUNG DES VERGÄNGLICHEN «

 

»Ich arbeite seit ungefähr drei Jahren (seit 2000) mit Fundstücken. Einige finde ich am Meer: angeschwemmte Brettchen, kleine Holzstücke, Schiffsplanken, rostige Dosen, also alles Material, das schon mal ein Leben gehabt hat und von diesen Spuren berichtet, das gebraucht ist, weggeworfen, versehrt oder eben vergeht. Das hebe ich prüfend auf, manches befinde ich für gut und bewahre es, wegen einer Farbe oder einer verrückten Struktur oder Form. Es ist im Grunde kunstunwürdig. Indem ich es später in Bronze gieße – alte Sohlen, Schuhe, Kronkorken, auch den Sand selbst als Bildträger – halte ich es fest im Zustand seiner Auflösung; durch diese ästhetische Entdeckung bewahre ich es davor, entsorgt, das heißt, auf den Müll geworfen zu werden. Ebenso verhält es sich, wenn ich diese Fundstücke in Bilder einbaue oder dranhänge – als Zeichen immer auch der Bewegung: des Werdens, das in ein Sein übergeht und sich dann wieder auflöst, um in einen weiteren Seinszustand zu führen.

Bildträger sind meist ebensolche Fundstücke: mein anderer Ort der Spurensuche ist die Gießerei in der Toskana (heute in Rom), wo ich meine Skulpturen mache – da wird ja sehr viel mit Feuer gearbeitet. …«

Auszug aus dem Interview mit Carin Grudda von Kerstin Bachtler aus
»DIE EULE DER MINERVA BEGINNT IHREN FLUG IN DER DÄMMERUNG«
veröffentlicht im Juli 2003 »Carin Grudda 50 Bronzen 50 Bilder«

 

 

 

Zusätzliche Informationen

Größe 45 × 45 cm